Bielow hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939
225 Einwohner und gehörte zum Amtsbezirk Zettitz.
Die Geschichte von Bielow liegt im Dunkeln. Es gibt keinerlei schriftlichen Quellen darüber.
Bielow - der Name ist von Biely (weiß) abgeleitet und weist auf eine Siedlung slawischen Ursprungs hin.
In der
Klassifikation 1718/19 wird Bielow wie folgt erwähnt:
Das Königliche Amt Krossen war der Besitzer von
Bielow. Im Dorf gab es die
zwei Lehnschulzen Siemencke und H. Franck, und
12 Bauern mit je einer Hufe: Jürgen Bortag,
Jürgen Märcke, Martin Mäncke, Johann Nicksch, Jürgen Werner, Michel Nicksch, Andreas Böhle, Martin Mäncke, Urban Cornelius,
Hans Streich, Michel Nicksch, Matthias Becker.
Weiter gab es im Ort
3 Gärtner Bartel Becker, Hans Dillack, Martin Bretag
und die
2 Büdner Hans Puder und Martin Teuschmann.
Eine Hufe bearbeitete die Papiermühle.
Der Acker bestand meist aus reinem Sandboden, Hier wurden Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Wicken, Leinen und Hanf angebaut.
Der Heugewinn aller Bauern betrug 74 Fuder.
Die Weide war knapp, so wurde in der Zettitzer Heide gehütet, dafür musste jeder 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner zahlen.
Dazu kam, dass in der Erntezeit 2 Tage mit der Sense bei voller Beköstigung gearbeitet werden musste.
Da die Wiesen zu tief lagen, konnten sie nicht genutzt werden. Die Viehzucht war nur mittelmäßig. Das Vieh wurde im Holz gehütet.
Auf einer Bauernhufe wurden 2 Pferde, 2 Ochsen, 5 Rinder, 3 Schweine und 3 Zuchtgänse gehalten. Im Mühlenfließ gab es Fischerei
und im Ort einige Bienenstöcke. Der Viehverkauf brachte etwas Verdienst. Die beiden Schulzen schänkten umschichtig wöchentlich
etwa 150 Liter Krossener Bier aus.
Im
Bratring 1806 steht geschrieben:
Bielow war im Jahre 1806 ein Dorf - es gehörte dem Domänenamt von Crossen.
Es hatte 1 Lehnschulzen, 13 Bauern, 2 Kossäten, 3 Büdner, 4 Einlieger; außerdem eine Schmiede und eine Wassermühle. Die Papiermühle.
Bielow hatte 1806: 24 Feuerstellen 170 Einwohner.
Ausschnitt aus der Kreiskarte
In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre
1844 erscheint:
♦
Bielow war ein Dorf mit einer Papiermühle.
♦ es hatte 31 Wohngebäude und 230 Einwohner
♦ es war eingepfarrt zur Andreaskirche in Crossen.
Für das Jahr
1852 werden genannt:
♦
Bielow hat 240 Einwohner = war ein Dorf und Papiermühle.
Im
Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von
1861 wird geschrieben:
♦
Bielow hatte 35 Häuser, 240 Einwohner - sowie eine Schule.
♦ dazu eine Papiermühle mit 1 Haus und 10 Einwohnern.
Uns standen leider keine weiteren schriftlichen Dokumente von Bielow zur Verfügung, so daß die Frage gestellt werden muß,
ob es es in Bielow keine schreibgewandten Einwohner gab.
Jedenfalls liefert die Heimatliteratur für den Kreis Crossen/Oder keinerlei Ereignisse aus dem Dorfleben in Bielow.
Dem Webmaster stand für Bielow leider nur noch das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926" zur Verfügung.
Die darin enthaltenen Angaben werden im folgenden nur kurzgefaßt wiedergegeben:
Es war ein echtes
“ Bauerndorf ”.
Es gibt in diesem Einwohnerbuch für
Bielow:
• 64 Einträge für die Dorfbewohner (i.a. Hausbesitzerr),
• 34 war die höchste HausNr.
Es gab 14 Bauern, 10 Maurer, 3 Zimmerleute. 6 Personen waren in der Schiffahrt tätig.
Es bestand eine gesunde Infrastruktur. Die Gastwirtschaft "Jentsch" mit zugehörigem Laden sorgte für die notwendige Kommunikation
der Dorfbewohner. Der Schmiedemeister "Otto" sorgte für den Hufbeschlag der Pferde.
- Die Biele - ein rechter Nebenfluß der Oder
Die
Biele ist unstreitig der
bedeutendste Nebenfluss, den die Oder im
Crossener Kreis von rechts empfängt. Die Grenzen des Bieleflussgebietes bilden im Westen die Höhen westlich der Methschäferei,
dann die Ostabhänge der Riesnitzer und Tammendorfer Höhen und der Baronenberge.
Die Südwestgrenze läuft die Frankfurter Chaussee entlang bis zum Güntersberger Schäferberg. Von da ab geht die Südostgrenze
über den Bielower "Steineberg", über Lochwitz, südlich vom Heydesee bis zur Südostecke des Glembacher Sees.
Die Ostgrenze bildet eine Linie, die östlich von Glembach, Beutnitz und Neustall läuft. Nach Norden erstreckt sich das Flussgebiet
vom Dobersauler See über Heidenau bis zur Methschäferei. Seine Größe beträgt ungefähr 190 Quadratkilometer. Das ist etwa ein
Siebentel des Kreises Crossen.
Das Teichgebiet um Zettitz
Das Flusssystem besteht in der Hauptsache aus zwei Armen, von denen der östliche als
Biele (Biela
Rjeka, der Weiße Fluss), der westliche als
Linske bezeichnet wird. Beide nehmen ihren Anfang nördlich
und östlich von Dobersaul. Hier sind sie nicht ganz drei Kilometer voneinander entfernt. Ungefähr bis zur Mitte ihres Laufes
streben beide auseinander. Ihre größte Entfernung liegt wohl zwischen dem Trebichower und dem Glembacher See und beträgt rund
15 Kilometer. Von da ab nähern sich beide Flüsschen und vereinigen sich bei dern Dorfe
Bielow, um der
Oder zuzueilen, die sie südwestlich von Güntersberg erreichen.
Der
westliche Arm wird Linske genannt. Sie beginnt in der Nähe der Methschäferei, wird gespeist durch
den Trebichower See, außerdem noch durch Zuflüsse aus zahlreichen Nebengräben und Teichen. Sie treibt die Klippatsmühle bei
Radenickel an und fließt durch den Großen Teich bei Zettitz, um bald danach bei
Bielow in die Biele zu münden.
Ein
Nebenarm bewegt in der Zettitzer Getreidemühle die Turbine. Die vereinigten Biele-Flüsschen
drehten in der Güntersberger Tuchfabrik ein Wasserrrad. Da die Wasserkraft nicht immer ausreicht, steht bei manchen der genannten
Werke Dampf-, bei anderen Motorkraft zur Verfügung.
Der
östliche Arm ist die eigentliche Biele. Sie beginnt in der Nähe des Vorwerks Neustall und durchfließt
bei Beutnitz den Küchen- und Mittelsee, bei Glembach den Glembacher See und nimmt die Abflüsse vom Heyde-, Schönborn- und
Tiefensee auf. Weiter fließt sie durch Straube, um bei
Bielow die Linske aufzunehmen und bei Güntersberg in die Oder zu münden.
Die Biele treibt Mühlen bei Drewitz und Straube an und erzeugt in der ehemaligen Lochwitzer Tuchfabrik elektrischen Strom für das Zettitzer Gut.