Bielow

(Bielòw )
 Titelbild

Aktuelles Kreis Crossen/Oder
mit den drei Städten Crossen Bobersberg Sommerfeld
    - - - - - - - - - - - Dörfer Heimatstube Heimatblatt Literatur Fam-Forschung Kontakt Impressum



Bielow
Bielow

Bielow liegt ca.5½ km nördlich von Crossen.
Vom Ausgangspunkt "Verkehrskreisel" (am Ende der Bismarckstr.) fährt man zunächst in Richtung Frankfurt den Berg hoch.
Nach 1,3 km (d.h. an der Stelle,wo früher der Stadtberg auf die Züllichauer Str. traf) biegt man nach rechts in Richtung Lochwitz ab.
Nach weiteren 4 km gelangt man nach Bielow.
(eine weitere Möglichkeit wäre: über Güntersberg, Zettitz nach Bielow.)
Bielow hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939     225 Einwohner   und gehörte zum Amtsbezirk Zettitz.


  • zur Geschichte des Ortes

Die Geschichte von Bielow liegt im Dunkeln. Es gibt keinerlei schriftlichen Quellen darüber.
Bielow - der Name ist von Biely (weiß) abgeleitet und weist auf eine Siedlung slawischen Ursprungs hin.

In der Klassifikation 1718/19 wird Bielow wie folgt erwähnt:

Das Königliche Amt Krossen war der Besitzer von Bielow. Im Dorf gab es die zwei Lehnschulzen Siemencke und H. Franck, und
12 Bauern mit je einer Hufe: Jürgen Bortag, Jürgen Märcke, Martin Mäncke, Johann Nicksch, Jürgen Werner, Michel Nicksch, Andreas Böhle, Martin Mäncke, Urban Cornelius, Hans Streich, Michel Nicksch, Matthias Becker.
Weiter gab es im Ort   3 Gärtner Bartel Becker, Hans Dillack, Martin Bretag und die 2 Büdner Hans Puder und Martin Teuschmann.
Eine Hufe bearbeitete die Papiermühle.

Der Acker bestand meist aus reinem Sandboden, Hier wurden Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Wicken, Leinen und Hanf angebaut. Der Heugewinn aller Bauern betrug 74 Fuder.
Die Weide war knapp, so wurde in der Zettitzer Heide gehütet, dafür musste jeder 3 Scheffel Hafer und 2 Hühner zahlen.
Dazu kam, dass in der Erntezeit 2 Tage mit der Sense bei voller Beköstigung gearbeitet werden musste. Da die Wiesen zu tief lagen, konnten sie nicht genutzt werden. Die Viehzucht war nur mittelmäßig. Das Vieh wurde im Holz gehütet. Auf einer Bauernhufe wurden 2 Pferde, 2 Ochsen, 5 Rinder, 3 Schweine und 3 Zuchtgänse gehalten. Im Mühlenfließ gab es Fischerei und im Ort einige Bienenstöcke. Der Viehverkauf brachte etwas Verdienst. Die beiden Schulzen schänkten umschichtig wöchentlich etwa 150 Liter Krossener Bier aus.

Im Bratring 1806 steht geschrieben:
Bielow 1806
Bielow war im Jahre 1806 ein Dorf - es gehörte dem Domänenamt von Crossen.
Es hatte 1 Lehnschulzen, 13 Bauern, 2 Kossäten, 3 Büdner, 4 Einlieger; außerdem eine Schmiede und eine Wassermühle. Die Papiermühle.
Bielow hatte 1806:  24 Feuerstellen   170 Einwohner.

Ausschnitt aus der Kreiskarte
      Ausschnitt aus der Kreiskarte

In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre 1844 erscheint:
 ♦  Bielow war ein Dorf mit einer Papiermühle.
 ♦  es hatte 31 Wohngebäude und 230 Einwohner
 ♦  es war eingepfarrt zur Andreaskirche in Crossen.

Für das Jahr 1852 werden genannt:
 ♦  Bielow hat 240 Einwohner = war ein Dorf und Papiermühle.

Im Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von 1861 wird geschrieben:
 ♦  Bielow hatte 35 Häuser, 240 Einwohner - sowie eine Schule.
 ♦  dazu eine Papiermühle mit 1 Haus und 10 Einwohnern.

Uns standen leider keine weiteren schriftlichen Dokumente von Bielow zur Verfügung, so daß die Frage gestellt werden muß, ob es es in Bielow keine schreibgewandten Einwohner gab.
Jedenfalls liefert die Heimatliteratur für den Kreis Crossen/Oder keinerlei Ereignisse aus dem Dorfleben in Bielow.

  • Bielow - Infrastruktur

Bielow

Dem Webmaster stand für Bielow leider nur noch das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926" zur Verfügung.
Die darin enthaltenen Angaben werden im folgenden nur kurzgefaßt wiedergegeben:
Es war ein echtes “ Bauerndorf ”.
Es gibt in diesem Einwohnerbuch für Bielow:
   •  64 Einträge für die Dorfbewohner (i.a. Hausbesitzerr),
   •  34 war die höchste HausNr.

Finkenhaus
Finkenhaus
Es gab 14 Bauern, 10 Maurer, 3 Zimmerleute. 6 Personen waren in der Schiffahrt tätig.
Es bestand eine gesunde Infrastruktur. Die Gastwirtschaft "Jentsch" mit zugehörigem Laden sorgte für die notwendige Kommunikation der Dorfbewohner. Der Schmiedemeister "Otto" sorgte für den Hufbeschlag der Pferde.


  • Die Biele - ein rechter Nebenfluß der Oder

Die Biele ist unstreitig der bedeutendste Nebenfluss, den die Oder im Crossener Kreis von rechts empfängt. Die Grenzen des Bieleflussgebietes bilden im Westen die Höhen westlich der Methschäferei, dann die Ostabhänge der Riesnitzer und Tammendorfer Höhen und der Baronenberge.
Die Südwestgrenze läuft die Frankfurter Chaussee entlang bis zum Güntersberger Schäferberg. Von da ab geht die Südostgrenze über den Bielower "Steineberg", über Lochwitz, südlich vom Heydesee bis zur Südostecke des Glembacher Sees.
Die Ostgrenze bildet eine Linie, die östlich von Glembach, Beutnitz und Neustall läuft. Nach Norden erstreckt sich das Flussgebiet vom Dobersauler See über Heidenau bis zur Methschäferei. Seine Größe beträgt ungefähr 190 Quadratkilometer. Das ist etwa ein Siebentel des Kreises Crossen.

Doppl.Klick für Großformat
              Das Teichgebiet um Zettitz
Das Flusssystem besteht in der Hauptsache aus zwei Armen, von denen der östliche als Biele (Biela Rjeka, der Weiße Fluss), der westliche als Linske bezeichnet wird. Beide nehmen ihren Anfang nördlich und östlich von Dobersaul. Hier sind sie nicht ganz drei Kilometer voneinander entfernt. Ungefähr bis zur Mitte ihres Laufes streben beide auseinander. Ihre größte Entfernung liegt wohl zwischen dem Trebichower und dem Glembacher See und beträgt rund 15 Kilometer. Von da ab nähern sich beide Flüsschen und vereinigen sich bei dern Dorfe Bielow, um der Oder zuzueilen, die sie südwestlich von Güntersberg erreichen.

Der westliche Arm wird Linske genannt. Sie beginnt in der Nähe der Methschäferei, wird gespeist durch den Trebichower See, außerdem noch durch Zuflüsse aus zahlreichen Nebengräben und Teichen. Sie treibt die Klippatsmühle bei Radenickel an und fließt durch den Großen Teich bei Zettitz, um bald danach bei Bielow in die Biele zu münden.
Ein Nebenarm bewegt in der Zettitzer Getreidemühle die Turbine. Die vereinigten Biele-Flüsschen drehten in der Güntersberger Tuchfabrik ein Wasserrrad. Da die Wasserkraft nicht immer ausreicht, steht bei manchen der genannten Werke Dampf-, bei anderen Motorkraft zur Verfügung.
Der östliche Arm ist die eigentliche Biele. Sie beginnt in der Nähe des Vorwerks Neustall und durchfließt bei Beutnitz den Küchen- und Mittelsee, bei Glembach den Glembacher See und nimmt die Abflüsse vom Heyde-, Schönborn- und Tiefensee auf. Weiter fließt sie durch Straube, um bei Bielow die Linske aufzunehmen und bei Güntersberg in die Oder zu münden.
Die Biele treibt Mühlen bei Drewitz und Straube an und erzeugt in der ehemaligen Lochwitzer Tuchfabrik elektrischen Strom für das Zettitzer Gut.
  Änd 07.01.2018
homeHome ZurückZurück