Drewitz

( Drzewica )
 Titelbild

Aktuelles Kreis Crossen/Oder
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Gasthof
Gutshaus
Drewitz liegt ca.18 km nördlich von Crossen.
Von Frankfurt kommend, fährt man auf der ehemaligen Fernstraße Nr.5 in Richtung Crossen.
Ungefähr 3½ km hinter Radenickel nach links abbiegen in Richtung Skyren (Skòrzyn), das nach 2½ km erreicht wird.
Von Skyren sind es noch 6 km nach Baudach, von dort sind es nur noch 2 km bis zum Zielort.

Von Crossen kommend, fährt man bis Güntersberg. Dort biegt man rechts in Richtung Zettitz (3 km) ab. Nach weiteren 10 km - Baudach wird noch passiert - gelangt man nach Drewitz.

Drewitz hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939     196 Einwohner   und gehörte zum Amtsbezirk Beutnitz.


  • zur Geschichte des Ortes

Leider ist die Vergangenheit von Drewitz geschichtslos, d.h. über den Ursprung des Dorfes liegen keinerlei schriftliche Quellen vor.

Erst im 18. Jahrhundert werden die Grafen von Rothenburg mit Drewitz genannt. Drewitz ist dann bis 1778 im Besitz der gräflichen Rothenburg Familie geblieben.

Diese Herrschaft Beutnitz ist bis 1778 im Besitz der Rothenburgschen Familie geblieben. Von ihr ist die Begüterung in ungenannte Hände,
1787 aber mit Drewitz sehr wahrscheinlich an den Herzog Peter von Kurland und Sagan übergegangen, und von diesem auf seine Tochter vererbt worden, welche am 26. April 1800 mit dem damaligen Erbprinzen von Hohenzollern-Hechingen die Ehe schloß.

Seitdem gehörte Drewitz zur Herrschaft Beutnitz und wurde vom Fürstenhaus Hohenzollern-Hechingen administratiert.

Damit umfasste die Herrschaft Beutnitz damals im Crossener Nordkreis folgende drei Anteile:

   • Neu Beutnitz u.a. mit Drewitz,
   • Alt Beutnitz
   • Kunersdorf


In der Klassifikation 1718/19 wird Drewitz wie folgt erwähnt:

Drewitz gehörte, wie auch Altbeutnitz, Glembach, Dobersaul, Straube und Pleiskehammer dem Landrat Alexander Rudolf von Rothenburg, der in Polnisch-Nettkow wohnte.

In Drewitz gab es 15 Bauern: Der erste Schulze, der auch Krüger war, hieß Matthias Nitschke, der zweite Schulze war Michel Grentz,
weitere Bauern waren: Georg Schwentzer, Georg Thule, Michel Nitzschke, Martin Stein, Hans Wintzke, Hans Krause, Christoph Wenzke, Martin Ulbricht.



Im Ort waren 7 Gärtner: Hans Schupper, Martin Schupper, Bartholomäus Stein, Gottfried Brose, Georg Thule, Christoph Glocke.
Zur Wassermühle gehörte eine Hufe Land.

Der in drei Felder geteilte Acker war mittelmäßig, zum Teil sandig und mit Strauchwerk bewachsen.
Die Bauern fuhren jährlich 69 Fuder Heu ein, die Gärtner 11 Fuder. Weide und Viehzucht war mittelmäßig.

Auf einer Bauernhufe konnten nur 1 Pferd, 1 Ochse, 3 Rinder, 9 Schafe, 2 Schweine und 2 Gänse gehalten werden,
deshalb bewirtschafteten 13 der Bauern 2 oder mehr.


Aus der herrschaftlichen Heide konnte Lager- und Brennholz geholt werden.
Der Krüger verschänkte 7500 l Bier in einem Jahr.
Ein Einwohner betrieb Bienenzucht, einige bauten Hopfen an. Es gab einen Schulmeister, jedoch ohne Land.



Im Bratring 1806 steht geschrieben:

Drewitz war im Jahre 1806 ein Dorf - es gehörte der Erbprinzessin von Hohenzollern-Hechingen.
Es hatte 14 Bauern, 7 Kossäten, 1 Büdner und 1 Einlieger. 1 Wassermühle stand am Mühlenfluss.
Drewitz hatte 1806:  27 Feuerstellen u. 162 Einwohner. Drewitz war nach Neu Beutnitz eingepfarrt.

 


In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre 1844 erscheint:
  • Drewitz war ein Dorf, der Fürstin v. Hohenzollern-Hechingen gehörend. 1 Kalkofen und 1 Wassermühle.
    es hatte 41 Wohngebäude und 334 Einwohner
    es war eingepfarrt nach Neu Beutnitz.
Für das Jahr 1852 werden genannt:
   • Drewitz war ein Dorf zu Neu Beutnitz. Es hatte 337 Einwohner

Im Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von 1861 wird geschrieben:
  • Drewitz war ein Dorf - gehörend und eingepfarrt zu Neu Beutnitz. Es hatte 37 Wohngebäude und 339 Einwohner, darunter 7 Juden.
    Es gab 1 Schule


  • Drewitz - Infrastruktur

Kirche


Ausschnitt aus der Kreiskarte
      Einwohnerbuch 1926

Die Heimatliteratur für den Kreis Crossen/Oder liefert leider keinerlei Ereignisse aus dem Dorfleben in Drewitz.

GastHaus
      Drewitz - Dorfstraße
Es wurde nur mitgeteilt, dass im Jahre 1989 die Drewitzer Mühle an der jungen Biele (früherer Besitzer Roy) unbewohnt und dem Verfall preisgegeben ist. Schaut man aber das Tal bachaufwårts, also nordöstlich dieser einstigen Ansiedlung, so sind dort vier Fischteiche entstanden, die den Grund bis zu den beiderseits angrenzenden Höhen füllen.

Dem Webmaster stand deshalb für Drewitz nur noch das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926" zur Verfügung.
Die darin enthaltenen Angaben werden nebenstehend ausführlich wiedergegeben.  ⇒



Für interessierte Leser, die im Einwohnerbuch nach ihren Vorfahren suchen,ein kleiner Hinweis:

1. Doppelklick auf das Einwohnerbuch von Heidenau (Rechts) → das Einwohnerbuch wird geöffnet.
2. Danach sollte man die Schriftgröße im Einwohnerbuch entsprechend verändern: (bei gedrückter Strg-Taste ist das Mausrad zu drehen!)



Es gibt zwar keine weiteren schriftlichen Ausarbeitungen über Drewitz, aber Fotos aus der deutschen Zeit existieren.

Nachfolgend noch drei Fotos von Drewitz.

GastHaus
      Drewitz - Gasthof
Saal
      Drewitz - Saal
Schule
      Drewitz - Schule


  • Drewitz - im Jahre 1945

Nach Besetzung des Dorfes Drewitz durch die Russen wurde das Gehöft des Bürgermeisters niedergebrannt. Fast alle zurückgebliebenen männlichen Einwohner wurden verschleppt: man hat nie mehr etwas von ihnen gehört.

Nachdem die Polen eingezogen waren, wurde die deutsche Bevölkerung nach Neumühl abgeschoben. Als sie nach einigen Wochen zurückkehren durfte, waren alle Häuser völlig ausgeraubt. Es fehlten sogar die Türen und die Fenster.

Schule und Gasthof, die damals noch standen, sollen später einem Großfeuer zum Opfer gefallen sein.

  Änd 29.07.2019
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