Friedrichswalde

(C h o j n a)
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Aktuelles Kreis Crossen/Oder
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Friedrichswalde liegt ca. 21 km östlich von Crossen.

Von Crossen fährt man zuerst auf der Chaussee in Richtung Guben.

Nach 14 km biegt man rechts von der Gubener Chaussee ab in Richtung Merzwiese/Wężyska.

Nach 3½ km ist Merzwiese erreicht. Hier biegt man nach links in Richtung Niemaschkleba/Chlebowo ab. Nach weiteren 3½ km - ist man in Friedrichswalde/Chojna.

Friedrichswalde hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939     114 Einwohner   und gehörte zum Amtsbezirk Braschen.

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      Umgebungskarte

Abseits vom Schienenstrange und von den befestigten Straßen liegen am Westrande unseres damaligen Heimatkreises die beiden winzigen Weiler Friedrichswalde und Augustwalde. Sie liegen dicht beieinander, und waren doch getrennt durch die Kreisgrenze.

Augustwalde gehörte zur Gemeinde Niemaschkleba im Kreis Guben und
Friedrichswalde zur Gemeinde Merzwiese im Kreis Crossen.

Der Waldstreifen zwischen beiden Dörfchen aber gehörte zur Oberförsterei Braschen und ein schmaler Streifen zur Oberförsterei Heidekrug (Stadt Guben). Nach Norden hin beginnt die Welt der grünen, saftigen Wiesen, der braunen fruchtbaren Äcker im ehemaligen breiten Tal der Uroder.

  Achtung!

Friedrichswalde war sicher auch ein stilles Dorf.
Wir konnten bisher auch keine schriftlichen Ausarbeitungen über Friedrichswalde (Ortspläne, Einwohnerverzeichnisse usw.) finden.
Deshalb haben wir eine große Bitte an die Besucher dieser Web-Seite: Sollte jemand in Besitz von irgendwelchen Dokumenten von Friedrichswalde sein, so lassen Sie uns das zukommen.

Bitte, horchen Sie sich um!      Melden Sie sich im Ja-Falle bei uns!



  • zur Geschichte des Ortes

Leider wissen wir von ihrer Gründung nichts, dennoch hängen die Namen beider Ortschaften zusammen. Friedrichswalde und Augustwalde müssen gegen Ende des 18. Jahrhunderts entstanden sein. Denn eine Prüfung der Zeitumstände und der Reihen Sächsischer und brandenburgischer Kurfürsten ergibt folgendes:

    ♦ In der Klassifikation 1718/19 wird Friedrichswalde nicht erwähnt:

♦     Durch die Raubkriege Frankreichs und durch die fürchterliche Verfolgung der Reformierten durch Katholiken waren am Ende des 17. Jahrhunderts viele Reformierte aus Frankreich und Holland zur Auswanderung gezwungen worden und fanden im duldsamen Brandenburg eine neue Heimat. Man wies z. B. den Flamen gern Sumpfland an, das sie trefflich in Ackerland zu verwandeln wussten.
Als der Papst die Ihm unbequemen Jesuiten sogar aus allen Staaten verjagen ließ, strömten diese in Scharen nach Schlesien. Der Papst forderte König Friedrich auf, alle aus Schlesien zu vertreiben. Seine Antwort war kurz und knapp: „Ich habe den Schlesiern versprochen, ihnen religiöse Freiheit zu gewähren. Als ehrlicher Mann gedenke ich, mein Wort zu halten".

Diese Untersuchung führt zu folgendem Schluß: zur Klassifikation 1718/19 existierte Friedrichswalde noch nicht, aber 1806 wird es schon genannt.
Augustwalde wurde am äußersten Winkel der Gubener Stadtheide von 9 Kolonisten gegen Ende des 18. Jahrhunderts gegründet und nach dem damaligen Landesherrn, dem Kurfürsten August von Sachsen – Regierungszeit 1694-1733, benannt,
im Gegensatz zu der vom König Friedrich II. jenseits des Grenzfließ Hammernitze, auf Crossener Grund und Boden angelegten Kolonie Friedrichswalde.

Im Bratring 1806 wird Friedrichswalde wie folgt erwähnt:
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      Bratring 1806
Friedrichswalde war im Jahre 1806 eine von 10 Kolonisten auf Königlich-Merzwieseschen Forstgrund angelegte Kolonie, die dem Domänenamt Crossen unterstand.
  ♦ Friedrichswalde war nach Merzwiese eingepfarrt.
  ♦ Friedrichswalde hatte:  11 Feuerstellen  51 Einwohner.

In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre1840 erscheint:
  ♦ Friedrichswalde: hatte im Jahre 1840      12 Wohngebäude und 55 Einwohner.
  ♦ Friedrichswalde: war eine Kolonie zum Rentamte Crossen.
  ♦ Friedrichswalde: war nach Merzwiese eingepfarrt.

Für das Jahr 1852 werden genannt: Friedrichswalde = Kolonie zum Rentamt Crossen mit 67 Einwohner.

Im Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von 1861 wird geschrieben:    Friedrichswalde hatte 14 Häuser und 87 Einwohner.


  • Die Zusammenlegung der beiden Dörflein Friedrichswalde und Augustwalde

Wie unser Landsmann Max Damaschke aus Neuendorf berichtete, wurde bereits in den 1920er Jahren die Vereinigung der beiden Teilortschaften Augustwalde und Friedrichswalde vorangetrieben.
Im Jahre 1935 wurde schließlich die Eingemeindung in den Kreis Crossen für den Ortsteil Augustwalde beantragt.

Die stärkste Unterstützung für die Eingemeindung gab die Oberförsterei in Braschen, die den Waldstreifen, der zwischen beiden Ortsteilen lag, als Anliegersiedlung her gab und damit die Voraussetzungen überhaupt für die Schaffung einer Dorfstraße gegeben hat.
Die zweite beachtliche Unterstützung gewährte die deutsche Reichsbahn, die den freigewordenen Schotter bei der Umbettung der Eisenbahngleise kostenlos der neuen Gemeinde abgegeben hat, damit eine befestigte Dorfstraße angelegt werden konnte.

Die Hand- und Gespannsdienste hat die neue Gemeinde geleistet. Die Kosten für den erforderlichen Brückenbau über den zwischen den Ortsteilen fließenden Waldbach hat der Kreis Crossen übernommen.

So entstand das neue Dorf Friedrichswalde, in dem als einziges Grundstück des Kreises Guben nur noch die Försterei Augustwalde verblieb, die zur Oberförsterei Heidekrug gehörte und damit Eigentum der Stadt Guben war.



  • Friedrichswalde - Häuserverzeichnis

Für Friedrichswalde liegt uns leider weder ein Ortsplan noch ein Einwohnerverzeichnis vor. Als einzige noch verfügbare Quelle verfügen wir über das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926".

Die darin enthaltenen Angaben werden im folgenden benutzt, dabei sind die Nummern die Hausnummern.

In der unten folgenden Tafel sind sämtliche mit einer Nummer versehenden Häuser von Friedrichswalde mit ihren Bewohnern (Stand: 1926) aufgeführt.

Die Tafel zeigt die Häuser in der Reihenfolge aufsteigender Nummern.
Pro Haus wurde in den drei Spalten eingetragen:

   Nummer, Name der Familie, Torsaule(evtl. Beruf)

1 Schneider, Pauline
   Pätschke, Paul
Kolonistin
Schiffer
  7 Lehmann, Bernhard Kolonist   12 Nickel, Gustav Stellmacher  
2/3 Krüger, Otto
   Krüger, August
Kolonist
Ausgedinge
  8 Heinze, Emil
   Kuchling, August
Kolonist
Ausgedinge
  13 Hempel, Richard
   Lehmann, Wilhelm
Häusler
Bahnwärter
 
4 Kossert, Paul
   Kossert, Gustav
Kolonist
Ausgedinge
  9 Richter, Hermann Schuhmacher   14 Heinze, Adolf
   Heinze, Ernst
Häusler
Zimmermann
 
5 Krause, Karl
   Gohlisch, Wilhelm
Mieter
Ausgedinge
  10 Groß, Friedrich Kolonist   15 Krause, Gustav Häusler  
6 Budach, Hugo
   Stein, Bernhard
Ausgedinge
Steuermann
  11 Deinert, Karl Kolonist   16 Netzer, Wilhelm Häusler  

  Änd 09.03.2019 17:09:54
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