Kunersdorf

( Kosobudz )
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Gasthof
      Kunersdorf Gasthof
Gutshaus
      Kunersdorf Schule

Kunersdorf liegt ca.22 km nordnordöstlich von Crossen.

Die Gegend um Kunersdorf ist verkehrsmäßig kaum erschlossen. Eine befestigte Straße führt nur von Topper aus nach Kunersdorf.

Von Frankfurt kommend, fährt man ca. 53 km auf der Chaussee in Richtung Schwiebus und Posen bis Spiegelberg (Pożrzadło). In Spiegelberg nach rechts abbiegen in Richtung Topper (Toporów). Nach 5 km ist Topper erreicht. Hinter der Bahnüberführung in Topper biegt man rechts nach Kunersdorf ab.
Von Crossen kommend, fährt man ca. 18 km über Rädnitz weiter nach Leitersdorf (Sycowice). Nach weiteren 20 km - Ulbersdorf (Węgrzynice) wird noch passiert - gelangt man nach Topper. Dort biegt man kurz vor der Bahnüberführung links nach Kunersdorf ab, das nach weiteren 4 km erreicht wird.

Kunersdorf hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939     308 Einwohner   und gehörte zum Amtsbezirk Topper.


  • zur Geschichte des Ortes

Leider ist die Vergangenheit von Kunersdorf geschichtslos, d.h. über den Ursprung des Dorfes liegen keinerlei schriftliche Quellen vor.
Von deutschen Kolonisten vermutlich in 13. Jh. gegründet, erhielt der Ort den deutschen Namen “Konradsdorf”. 1503 belehnte Kurfürst Joachim I. den “Matis v. Loben zu Dren” (=Drehnow) mit “Cunerstorff samt Vorwercken, Schultesen, Gebawren, Gertnern, Renten”. Auf die Löben folgten 1695 die v. Konarsky.

In der Klassifikation 1718/19 wird Kunersdorf wie folgt erwähnt:

Kunersdorf hatte folgende 3 Besitzer:
  • Heinrich von Knobelsdorf: er besaß den 4. Teil der Länderei. Wohnte in Kunersdorf und hatte keinen Sohn.
  • Hans Christoph von Borck: er besaß den 4. Teil der Länderei. Von Borck hatte keinen Sohn und wohnte in Kunersdorf.
  • Stephan Heinrich von Konarsky: Ihm gehörte das halbe Dorf. Er hatte einen Sohn und wohnte in Sorge, weiter hatte er zwei in polnischen Diensten stehende Brüder.
Im Ort gab es 9 Bauern mit je einer Hufe Land. Es waren der Dorfschulze H. Bencke, C. Marggraff, C. Hildebrandt, G. Röbsch, P. Zacherdt, J. Albrecht, der Krüger M. Damcke, H. Herdach und M. Noah.
Die 7 Gärtner hießen: M. Hilbrandt, F. Wunderlich, H. Zacherdt. C. Wittke, G. Zeßke, G. Müller, G. Rose.
Der 1 Büdner war A. Hirte.
Im Ort waren eine Kornmühle und eine Schneidemühle vorhanden. Zu ihr gehörten je eine Hufe Land. Der Acker war meist Sandland. Weide und Viehzucht waren schlecht. Ackerhoden und Wiesenwuchs waren sehr schlecht.
Auf einer Bauernhufe konnten 3 Ochsen, 3 Rinder, 4 Schafe, 3 Schweine und 4 Gänse gehalten werden.
Brennholz lieferte die herrschaftliche Heide. Einige Dorfbewohner hatten einen Nebenverdienst durch das Anfertigen von Schindeln. Der Krüger verschänkte jährlich 7000 1 Bier. Es gab einen Schulmeister, dem eine freie Wohnung zur Verfügung stand.

Bis zur Mitte des 18. Jh. war Kunersdorf noch im Besitz von den Knobelsdorfschen Enkeln. Kunersdorf und Sorge kamen in der Mitte des 18.Jh. zu Beutnitz und seine “Zubehörungen” dazu.
Diese Herrschaft Beutnitz ist bis 1778 im Besitz der Rothenburgschen Familie geblieben. Von ihr ist die Begüterung in ungenannte Hände, 1787 aber mit Kunersdorf sehr wahrscheinlich an den Herzog Peter von Kurland und Sagan übergegangen, und von diesem auf seine Tochter vererbt worden, welche am 26. April 1800 mit dem damaligen Erbprinzen von Hohenzollern-Hechingen die Ehe schloß. Seitdem gehörte Kunersdorf zur Herrschaft Beutnitz.

Im Bratring 1806 steht geschrieben:

Kunersdorf war im Jahre 1806 ein Dorf mit einem Gut - es gehörte der Erbprinzessin von Hohenzollern-Hechingen.
Es hatte 8 Bauern, 9 Kossäten, 4 Büdner und 22 Einlieger. 1 Schmiede, 2 Krüge, 1 Wassermühle und 1 Förster.
Kunersdorf hatte 1806:  40 Feuerstellen u. 288 Einwohner. Die Kirche war ein Filial von Griesel.
Neue Vorwerk - zu Kunersdorf gehörig.
Sorge - ein Vorwerk von Kunersdorf - mit Wassermühle, Krug, Forsthaus und 8 Einliegern.


In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre 1844 erscheint:
  • Cunersdorf war ein Dorf mit Gut der Fürstin v. Hohenzollern-Hechingen und 1 Wassermühle.
    es hatte 35 Wohngebäude und 237 Einwohner
    es war eingepfarrt nach Griesel.
  • Hammelei    ist eine Schäferei zu Kunersdorf.   1 Wohngebäude mit 8 Einwohnern.
  • Sorge ist ein Dorf mit Vorwerk zu Kunersdorf. 18 Wohngebäude mit 133 Einwohnern.
Für das Jahr 1852 werden genannt:
   • Cunersdorf war ein Dorf mit Rittergut. Es hatte 269 Einwohner
   • Hammelei    ist eine Schäferei zu Kunersdorf. Sie hatte 14 Einwohner.
   • Sorge ist ein Dorf u. Mühle zu Kunersdorf. Es hatte 149 Einwohner.

Im Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von 1861 wird geschrieben:
  • Cunersdorf war ein Dorf mit Gut des Fürsten v. Hohenzollern-Hechingen. Es hatte 34 Wohngebäude und 275 Einwohner und war eingepfarrt nach Griesel.
    Es gab 3 fischreiche Seen, 2 Schneidemühlen und 1 Mahlmühle
  • Neu-Cunersdorf: früher Kunersdorfer Mühle - es hatte 10 Häuser und 70 Einwohner.
  • Sorge: ein Vorwerk zu Kunersdorf - es hatte 10 Häuser und 89 Einwohner.

  • Kunersdorf - Infrastruktur

Kirche
      Die Kirche
Ausschnitt aus der Kreiskarte
      Einwohnerbuch 1926
Die Heimatliteratur für den Kreis Crossen/Oder liefert leider keinerlei Ereignisse aus dem Dorfleben in Kunersdorf.
Dem Webmaster stand deshalb für Kunersdorf nur noch das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926" zur Verfügung.
Die darin enthaltenen Angaben werden im nebenstehenden Ausschnitt ausführlich wiedergegeben.  ⇒

Von Topper, der nördlichsten Gemeinde des Kreises Crossen ist Kunersdorf ein Nachbardorf. In diesem Dorf gab es nur ein Gasthaus und ein kleines Lädchen.

Die alte Kirche - 1572 renoviert - war ein von "Holz geschrotetes Gotteshaus" und stets ein Filial von Griesel.
1879 wurde eine neue Kirche - eine im Grundriss rechteckige Anlage mit apsisartigem Ausbau und quadratischem Ostturm - im neugotischen Backsteinstil erbaut.
Außerden hatte Kunersdorf eine einklassige Volksschule.

Es gibt zwar keine weiteren schriftlichen Ausarbeitungen über Kunersdorf, aber Fotos aus der deutschen Zeit existieren.

Englers Haus
      Englers Haus im Jahre 1929
Panorameblick
      Kunersdorf - Blick aus der Ferne
Badesee
      Kunersdorf - Badesee

Nachfolgend noch drei Fotos von Neu-Kunersdorf.

Englers Haus
Panorameblick
Badesee
  Änd 21.01.2018
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