Kunow
liegt nur 8 km südlich Bobersberg.
Von Bobersberg fährt man zuerst kurz auf der Chaussee in Richtung Sommerfeld.
Nach knapp 1 km - die Hauptstraße biegt hier nach rechts ab - fährt man geradeaus weiter in Richtung Kunow/Chojnowo,
das nach 3 Km erreicht wird.
Umgebungskarte
Kunow, ein kleines, aber sehr beschauliches Dorf gelegen westlich am Bober.
Kunow hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939
114 Einwohner und gehörte zum Amtsbezirk Kunow.
Achtung!
Kunow war sicher auch ein stilles Dorf.
Wir konnten bisher auch keine schriftlichen Ausarbeitungen über Kunow (Ortspläne, Einwohnerverzeichnisse usw.) finden.
Deshalb haben wir eine große Bitte an die Besucher dieser Web-Seite: Sollte jemand in Besitz von irgendwelchen Dokumenten
von Kunow sein, so lassen Sie uns das zukommen.
Bitte, horchen Sie sich um! Melden Sie sich im Ja-Falle bei uns!
Leider ist die Vergangenheit von Kunow geschichtslos, d.h. über den Ursprung des Dorfes Kunow liegen keinerlei
schriftliche Quellen vor.
Der Name "Kunow" sagt uns, dass das Dorf wendischen Ursprungs ist, denn der Name leitet sich aus
dem Wendischen
»Kun« (eine ziemlich sanft ansteigende Anhöhe) und der Endungssilbe
»ow« ab.
Kunow gehörte schon im 16. Jahrhundert mit zu den zahlreichen Gütern, welche das Geschlecht der
v. Knobelsdorff
im Krossenschen besessen hat, von dem acht Brüder und Vettern 1644 auch mit
Kuhne belehnt wurden, das urspünglich
dem Rittergut Bobersberg zugehörig und
bis 1775 in der Familie geblieben ist.
Klassifikation 1718/19
In der
Klassifikation 1718/19 wird Kunow wie folgt erwähnt:
In Kunow war der Besitzer des Gutes der Forstmeister
Georg Hans von Knobelsdorf.
Im Dorf gab es die 8 Gärtner Hans Kühne, Georg Dröscher, Christian
Wucher, Martin Vierling, Martin Reichwald, Hans Lehmann, Georg Schencke, Michel Thiem.
Angebaut wurden Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Erbsen, Wicken, Buchweizen, Hirse, Leinen und Hanf.
Einige Weiden gab es am Bober, die Viehzucht war mittelmäßig.
Auf den
11 Bauernhufen wurden zusammen
7 Pferde, 24 Ochsen, 25 Rinder, 624 Schafe und 12 Schweine gehalten.
Es gab genügend Brennholz. Gefischt wurde mit dem Hamen. Der Acker war schlecht. In den Kriegszeiten
liefen die Untertanen weg, das freigewordene Land übernahm der Rittersitz.
Im
Bratring 1806 wird Kunow wie folgt erwähnt:
In Jahre 1775 verkauften die v. Knobelsdorff das Gut Kunow an den
Kammerrat v. Rhaue, dessen Witwe
es dann bis 1825 besessen hat.
Bratring 1806
Kunow war im Jahre 1806 ein Bauern- und Gutsdorf.
Das Dorf gehörte der verwitweten Kammerrätin v. Rhaue.
Kunow hatte 1806: 17 Feuerstellen 122 Einwohner.
Nach der
Witwe v. Rhaue oder deren Erben erwarb das Gut im Jahre
1825 ein gewisser
Kinzel für 18.500 Taler, und dieser veräußerte das Gut
1842 für 46.000 Taler an den Besitzer,
Karl Heinze, oder dessen Vater; denn es sind für die Jahre 1848 und 1849 Kaufpreise von beziehungsweise
60.000 und 40.000 Taler angeben, die sich vielleicht auf Erbregulierungen stützen.
In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre1840 erscheint:
♦ Kunow: hatte im Jahre 1840 31 Wohngebäude und 193 Einwohner.
♦ Kunow: das Rittergut Herr Heinze.
♦ Kunow: war nach Bobersberg eingepfarrt.
Für das Jahr
1852 werden genannt: Kunow = Dorf mit Rittergut hat 185 Einwohner.
Im
Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von
1861 wird geschrieben:
- Kunow hatte 28 Häuser und 199 Einwohner.
- Kunow war in Besitz der Familie v. Lüderitz.
Kunower Schloß
Kunow - ein stilles Boberdorf - war in Bobersberg eingepfarrt.
Man lebte in Kunow hauptsächlich von der Landwirtschaft und von der Forst.
Leider konnten keinerlei schriftliche Dokumente gefunden werden.
Wieso hat niemand aus Kunow etwas über das Dorfleben zu deutscher Zeit in schriftlicher Form festgehalten?
Es existierte doch auch eine Schule dort.
Allerdings war es für den Webmaster erstaunlich, dass eine Ansichtskarte von Kunow existiert, die im Folgenden ausschnittsweise hinterlegt wurde.
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Schule in Kunow |
Kunower Dorfstr |
Gasthof Wilhelm Schmidt |
- Kunow - Häuserverzeichnis
Für Kunow liegt uns leider weder ein Ortsplan noch ein Einwohnerverzeichnis vor. Als einzige noch verfügbare
Quelle verfügen wir über das "Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926".
Die darin enthaltenen Angaben werden im folgenden benutzt, dabei sind die Nummern die Hausnummern.
In der unten folgenden Tafel sind sämtliche mit einer Nummer versehenden Häuser von Kunow mit ihren Bewohnern
(Stand: 1926) aufgeführt.
Die Tafel zeigt die Häuser in der Reihenfolge aufsteigender Nummern.
Pro Haus wurde in den drei Spalten eingetragen:
Nummer, Name der Familie, Torsaule(evtl. Beruf)
1 |
Karnapke, Gustav |
Gärtner |
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9 |
Schmidt, Wilhelm |
Gastwirt |
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17 |
Kroschel, Paul |
Büdner |
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2 |
Redlich, Gustav Redlich, Wilhelm |
Gärtner Arbeiter |
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10 |
Eckenhoff, Gustav Sabatke, August |
Gärtner Ausgedinge |
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18 |
Eckenhoff, Ernst Eckenhoff, August |
Büdner Ausgedinge |
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3 |
Eckenhoff, Auguste |
Witwe |
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11 |
Malke, Paul |
Büdner |
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19 |
Schiersch, Otto Lux, Wilhelm |
Stellmacher Häusler |
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4 |
Pfennig, Friedrich Walter, Ernst |
Gärtner Ausgedinge |
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12 |
König, Gustav |
Büdner |
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20 |
Kubal, Gustav |
Häusler |
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5 |
Mastag, Gustav |
Gärtner |
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13 |
Brüllke, Otto Brüllke, Paul |
Arbeiter Büdner |
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21 |
Weise, Gustav |
Häusler |
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6 |
Gensitz, Gustav |
Gärtner |
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14 |
Böhm, Paul |
Büdner |
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22 |
Schneider, Robert |
Häusler |
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7 |
Kloß, Paul |
Gärtner |
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15 |
Schmäschke, Hermann |
Büdner |
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25 |
Mastag, Paul |
Maurer |
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8 |
Lukas, August Lukas, Otto |
Schmied Büdner |
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16 |
Kirschke, August |
Büdner |
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