Neumühl liegt ca.28 km nördlich von Crossen.
Es gibt mehrere Routen, nach Neumühl zu fahren. Eine davon wäre:
Von Crossen/Oder auf der Reichsstraße 5 in Richtung Frankfurt/Oder fahrend, erreicht man Neumühl, indem man in Güntersberg
rechts in Richtung Baudach (16 km von Crossen) abbiegt. Von Baudach aus wird nach 5 ½ km Dobersaul erreicht.
Nach weiteren 5 km trifft man in Neumühl ein, wobei die letzten km nicht befestigt sind.
Neumühl hatte bei der letzten Volkszählung im Jahre 1939
76 Einwohner und gehörte zum Amtsbezirk Beutnitz.
Neumühl ist ein etwas jüngerer Ort.
In der Klassifikation 1718/19 wird Neumühl noch nicht erwähnt, es wurde wohl erst etwas später
von Kolonisten (deshalb: Kolonie) angelegt.
Im
Bratring 1806 wird es als
Neu-Mühle - eine Kolonie mit einer Wassermühle
zu Dobersaul gehörig - erwähnt.
Neumühl hatte 1806:
5 Büdner, 1 Teerbrenner und 1 Förster.
Die Anzahl von Feuerstellen und Einwohner werden darin nicht erwähnt.
(siehe - unten)
Adreßbuch 1926
In der “Topografischen Übersicht des Reg.Bez. Frankfurt/Oder” aus dem Jahre
1844 erscheint:
♦
Neumühl war eine Kolonie von Neu-Beutnitz - mit einer Wassermühle und einem Teerofen.
♦ es hatte 13 Wohngebäude und 113 Einwohner
♦ es gehörte dem Fürsten von Hohenzollern-Hechingen, und war eingepfarrt nach Dobersaul.
Für das Jahr
1852 werden genannt:
♦
Neumühl hat 114 Einwohner = war eine Kolonie zu Neu-Beutnitz.
Im
Riehl und Scheu "Berlin und die Mark Brandenburg …" von
1861 wird geschrieben:
♦
Neumühl war Kolonie u. Vorwerk - eingepfarrt nach Dobersaul - und hatte 1 Wassermühle und 1 Teerofen;
♦ Neumühl bestand aus 16 Häuser, 116 Einwohner.
Uns standen leider keine weiteren schriftlichen Dokumente von Neumühl zur Verfügung, so daß die Frage gestellt werden muß,
ob es es in Neumühl keine schreibgewandten Einwohner gab.
Die Heimatliteratur für den Kreis Crossen/Oder liefert leider keinerlei Ereignisse aus dem Dorfleben in Neumühl.
Dem Webmaster stand deshalb für Neumühl nur noch das
"Einwohnerbuch des Kreises Crossen/Oder - Ausgabe 1926" zur Verfügung.
Die darin enthaltenen Angaben wurden
rechts obenstehend vollständig wiedergegeben:
Selbstverständig gab es in Neumühl eine Gastwirtschaft. Die Kinder gingen in Dobersaul zur Schule.
Es gibt zwar keine schriftlichen Ausarbeitungen über Neumühl, aber Fotos aus der deutschen Zeit existieren.
Die Dorfstraße
Gasthof zur Pleiskemühle
Die
Pleiske ist der längste und damit bedeutendste rechte Nebenfluß der Oder im Kreis Crossen.
Sie entsteht auf dem Plateau des Sternberger Landes aus zwei Ketten von Seen:
♦ Eine Quelle bildet der Abfluß aus dem Tetschen See nördlich des Städtchens Lagow, weiter
durch den Lagower See (südlich von Lagow)
♦ Die andere Quelle liegt südlich des Truppenübungsplatzes Wandern, dem die Dörfer Lindow
und Groß Kirschbaum weichen mussten. Sie wird gebildet durch den Abfluß vom Werner See,
später werden der Kleine und Große Manns See durchflossen und schließlich noch der Große Malz See.
Teich
Die Abflüsse dieser beiden Seereihen kommen bei dem Dorfe Spiegelberg am Fuße des hohen Spiegelbergs zusammen. Dort zu einem Fluß vereinigt,
fließt nun die Pleiske meist in westlicher Richtung auf die Oder zu. Dabei geht sie auf ihrem Wege unterhalb Pleiskehammer
durch den Rettensee - und darauf noch durch den Ganderschen See und ergibt sich nördlich von Aurith in die Oder.
Die Pleiske bildet übrigens auf ihrem Wege von Spiegelberg bis zur Riesnitzer Neuen Mühle, fast während ihres ganzen Laufes,
die Grenze zwischen dem Crossener und dem Sternberger Kreise.
Das Tal der Pleiske ist von seinen Ursprung an eng und schmal und von hohen Rändern eingefasst, was selbst von den Quellseen gilt,
die beiden Seen bei Lagow sind sehr tief und stets wasserreich, was auch für die Pleiske gilt.
Die Pleiske fließt auf ihrem gesamten Lauf durch ausgedehnte Waldgebiete, nur unterbrochen von wenigen offenen Sumpfgebieten und Seen.
Dadurch liegen im Tal der Pleiske keine größeren Ortschaften. In den sumpfigen Niederungen siedelten sich Eisenhämmer, sowie
viele Mahl-, Schneide- und andere Mühlwerke oder auch kleine Kolonien an. Eines der bekanntesten Hammerwerke am Fluss war der Pleiskehammer.
Im Stau der Pleiske
Das Pleisketal bot schon immer schöne Landschaftserlebnisse. Kaum 100 Kilometer von Berlin entfernt liegt hier ein unberührtes Naturparadies.
Früher kamen die Naturliebhaber aus Frankfurt/Oder und sogar aus Berlin. Solch eine unverbaute Flusslandschaft, das gibt es nur
noch selten. Das Pleisketal ist ein wahres Paradies für jeden
Wasserwanderer. Der normalerweise
befahrbare Abschnitt auf der Pleiske mit dem Kajak beginnt bei Neu-Kunersdorf, denn oberhalb von Neu-Kunersdorf ist die Befahrung
(zumindest zu Erholungszwecken) kaum sinnvoll. Der Fluss ist dort wirklich nur ein Rinnsal.
Auch wenn man mit der Bootstour erst bei Neu-Kunersdorf startet, ist die Pleiske nichts für Sonntagspaddler.
Eine gewisse Robustheit von Mensch und Material wird vorausgesetzt.
Neben den vielen Bieberbedingten natürlichen Hindernissen hat man
3 Wehre zu überwinden:
• nach ca 6 km bei Neumühl,
• nach etwa 14 km bei Pleiskehammer,
• nach 24 km am Ende des Großen See.
Diese Staustufen waren wohl bereits im Mittelalter durch das Nutzen der Wasserkraft für das Mahlen von Getreide und Lein entstanden.
Mit zunehmender Industrialisierung trieben die Müller damit auch andere Maschinen. z. B. Sägen an, und erzeugten Strom.
Ab Verlassen des Großen Sees müssen die Wasserwanderer drei Mühlenstaustufen auf etwa 15 km Strecke durch Tragen ihrer Boote
an den Wehren vorbei überwinden. Auf diese Weise müssen etwa 18 m Gefälle des Flusses überwunden werden.
Man beachte - um 18 m Gefälle auf 20 km!