- 1. Büttelturm in Sommerfeld
Dieses etwa
25 m hohe Bauwerk ist der einzige Rest der mittelalterlichen Stadtbefestigung, der seinerseits
in Verbindung mit dem Sorauer Tor im 14. Jahrhundert erbaut worden ist.
Auf kreisrunder Grundfläche erhebt sich ein siebenstöckiger Backsteinbau. Das letzte Stockwerk ziert ein gestütztes Gewölbe.
Die Mauer des unteren Stockwerkes ist 2,50 m dick.
Stadtwächter hatten von oben einen guten Überblick über die Dörfer und Wälder der Umgebung. Ihre Aufgabe war es,
nicht nur entstehende Brände zu melden, sondern vor allem ungebetene Besucher, Krieger, Besatzer rechtzeitig zu erkennen und die Stadttore zu schließen.
Die angebrachte
Turmuhr zeigte stets die genaue Zeit an, berichten ehemalige Sommerfelder. Sie besaß jedoch kein Schlagwerk.
Wie sein Name vermuten lässt, diente der Turm bis etwa 1880 auch als Gefängnis.
Neben den Gefangenenzellen waren auch Räume für das Wachpersonal und ganz oben, für den Stadtwächter, vorhanden.
Am 28.6.1833, abends gegen 22.00 Uhr, schlug ein Blitz in den Turm ein und zerschmetterte seine Spitze mit Fahne.
Doch Gott sei Dank griff das Feuer nicht auf den Dachstuhl über.
Gedächtnishalle für die Gefallenen der Kriege
An den Turm angelehnt zeigt eine Postkarte ein Gebäude, das dem Sorauer Tor in den 1920er Jahren nachempfunden wurde,
mit einer 7 m breiten Durchfahrt.
Das Originaltor wurde bereits 1842 mit Teilen der Stadtmauer entfernt.
Wie durch ein Wunder blieb der Turm 1892 beim weitgehenden Abriss der Stadtmauer erhalten.
Sein Anbau beherbergte ab 1929 das Heimatmuseum und eine
Gedächtnishalle für die Gefallenen der Kriege, die im September 1928 mit einem großen Heimatfest eingeweiht wurde.
Das Vorhandensein eines Rathauses in Sommerfeld wurde 1454 erstmals erwähnt, wo es gestanden hat, ist noch ungeklärt.
Wenn, wie die Chronik berichtet, im Jahre
1496 außer den Wohnhäusern der Bürger, auch das Rathaus und die Stadtpfarrkirche
in Flammen aufgegangen sind, dann lässt die weitere Feststellung, dass die Kirche sofort, das Rathaus aber erst
1580,
also 84 Jahre später wieder aufgebaut wurden.
Das neue Rathaus ist wohl an der gleichen Stelle errichtet worden, an der die Brandruine stand.
Im Jahre 1848 ist eine größere Instandsetzung durch den damaligen Maurermeister Krüger durchgeführt worden.
Die Halle im Erdgeschoss des Rathauses erstreckte sich von der Zeit der Erbauung bis
1885. Die in diesen zuletzt
sichtbaren Kreuzgewölbe sind erst 1885 nachträglich eingebaut worden.
Im Jahre 1930 fand eine äußere Neugestaltung des Rathauses statt.
Im nördlichen Teil des Erdgeschosses befand sich der Ratskeller, ob von jeher, ist nicht erwiesen.
Der Ausschank ging 1916 ein. Die Räume wurden dann zur Stadtkasse hergerichtet und der Tresor eingebaut,
gleichzeitig auch die Warmwasserheizung.
1921 wurde der westliche Halleneingang zugemauert und eine
Spültoilette unter dem Treppenpodest eingebaut.
1930 ist das Rathaus unter der Aufsicht des Provinzial-Konservator Prof. Blunk
in seine jetzige Außenraum mit dem neuen Sandsteinportal gebracht worden.
Das Dach wurde neu gedeckt und die Voluten mit Kupferblechen abgedeckt. Der Außenputz lehnte sich in seiner Struktur
und Farbe an das Potsdamer Stadtschloss an. Gleichzeitig wurde die Treppe erneuert.
Am Nordwestrand des historischen Stadtzentrums liegt das Sommerfelder Schloss. Einst aus einer
Wasserburg
entstanden besteht es aus zwei Teilen, dem Vorder- und dem Hinterschloss.
Der vordere Teil mit der Tordurchfahrt trägt Merkmale des Renaissancestils (Volutengiebel,
waagerechte Gesimse und dazu passende Fensterrahmungen, Tonnengewölbe der Tordurchfahrt), sowie auch gotische Züge
(Kreuzgewölbe im Erdgeschoss, Schlossturm). Teile der Anlage datieren aus dem 16. Jahrhundert.
Um 1730 ist der Ostflügel entstanden.
Die Nachfahren der Familie Beerfelde gaben
1840 dem Schloss ihr heutiges Aussehen.
Der Westflügel ist wesentlich jüngeren Datums und 1887 errichtet worden (Stil der Gründerzeit).
Als Besitzer werden um das Jahr 1400 die Bibersteiner ein im Sorauer/Sommerfelder Raum weit verbreitetes Geschlecht, genannt.
Ihnen folgten:
- 1482 die Familie von Rothenburg
- 1530 die Familie von Tschirn
- 1543 die Familie von Pack
- 1588 die Familie von Kottwitz
- 1721 die Familie von Bredow
- 1792 die Familie von Beerfelde bis 1945
Wenige Jahre vor
1792 war der Besitz in ein
Majorat umgewandelt worden.
Üblicherweise trat damit der älteste Sohn die Erbfolge an.
Zu dem Besitz der Familie Beerfelde
gehörten damals auch die Rittergüter Grabow, Dubrow, Baudach und Gablenz. Später ist Wellmitz erworben worden.
Nach dem 1. Weltkrieg trat für die Landwirtschaft ein allgemeiner Notstand ein. Wirtschaftliche Zwänge führten Ende der 1920er
Jahre, zum Verkauf des Schlosses an die Innere Mission.
Bei der Eigentumsübertragung an die Innere Mission sind vorwiegend die Innenräume zweckdienlich umgestaltet worden.
Seitdem wurde es, mit kurzen Unterbrechungen, von verschiedenen Trägern als Altersheim genutzt.