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Crossen/Oder
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Aktuelles Kreis Crossen/Oder
mit den drei Städten Crossen Bobersberg Sommerfeld
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  • Geographische Lage

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Crossen/Oder (1939 = 10 791 Einwohner ) liegt idyllisch an der Oder in günstiger strategischer Lage.Bereits zur Wendenzeit bestand hier eine Furt über die Oder. Hier kreuzten sich mittelalterlichen Handelswege von Frankfurt/Oder - Grünberg - Breslau mit der sächsischen Route von Cottbus nach Posen. Nahe bei Crossen mündet der Bober in die Oder.

  • Geschichtliches

Die in diesem Abschnitt dargebotene Webseite über “ Geschichtliches ” von Crossen war mehrere Jahre unter Telta.de erreichbar. Seit Kurzem existierte sie nicht mehr (d.h. sie wurde von Provider gelöscht).
Ein Telefongespräch mit dem Autor dieser Webseite, Dietrich Schulz aus Finowfurt, führte schnell zu dem Resultat, daß seine Webseite neu in unseren Webauftritt “Heimatkreis-Crossen-Oder.de” eingebunden werden darf, um sie für die Nachwelt zu erhalten.
Dafür - vielen Dank - vom Vorstand des Heimatkreises Crossen/Oder.


Wo der Bober in die Oder mündet

Wappen
liegt Crossen, eine Stadt mit einer langen und wechselvollen Geschichte. Erste Erwähnung fand der Ort “Crosno” im Jahre 1005. Es war wohl ein Fischerdorf. Die deutsche Kultur fand bei den schlesischen Piasten hohe Wertschätzung. So holten sie deutsche Kolonisten ins Land, was zur wirtschaftlichen Stärkung und gleichzeitig zur Christianisierung beitrug. Zweihundert Jahre später wurde Crossen durch diese friedliche Besiedlung zu einem blühenden Städtchen.
Die Herrschaft der Piasten endete als im Frieden von Kamenz 1482 dem Kurfürsten Albrecht von Hohenzollern das Herzogtum Crossen zugesprochen wurde. Danach verblieb die Stadt und das Land ununterbrochen bis zum Ende des 2. Weltkriegs im brandenburgisch - preußischem Staat.
Bedeutende Verbindungsstraßen führten durch die Stadt. Dies war von großem Vorteil, hatte jedoch im dreißigjährigen Krieg verheerende Folgen, denn viele Heere zogen über die Oderbrücke. Die Stadt wurde von den Schweden besetzt und mehrmals belagert. 1631 wurde Crossen ausgeplündert, es brannten 432 Häuser nieder, auch das Schloß und die Evangelische Marienkirche.

1. Schloß

2. Steintor

3. St. Marienkirche

4. Rathaus

5. Glogauer Tor

Crossen 1708 Crossen
vor dem Brand
von 1708

(Stich von Daniel Petzolt)

Nach dem raschen Wiederaufbau gab es 1708 erneut einen großen Stadtbrand, den ein Sturm nachts immer wieder anfachte, so daß kaum ein Haus übrigblieb. Danach wurde die Stadt nach großzügigen Gesichtspunkten wieder aufgebaut. Ein besonderes Schmuckstück wurde der Marktplatz mit dem harmonisch eingefügten Brunnen in der Mitte und dem seitlichen Rathaus.
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Umgebung von Crossen am Zusammenfluß von Bober und Oder
             (Karte von 1938)
Schon 1538 erhielt Crossen sein Trinkwasser mittels einer Leitung aus den 1/8 Meile entfernten Rusdorfer Bergen. Diese hölzerne Röhrenleitung wurde 1767 ebenfalls wieder instandgesetzt, diente der Speisung des Marktplatz-Brunnens und der hölzernen Behältnisse der einzelnen Straßen.
Durch einen Orkan, der auch mehrere Menschenleben forderte, wurde die Stadt am 14.Mai 1886 schwer verwüstet. Der obere Teil des Turms der St. Marienkirche kippte dabei in ein Wohnhaus.
Crossen war als Hauptstadt des alten Herzogtums seit langem Immediatstadt und hatte 1800 bereits 3317 Einwohner, sowie eine Garnison mit 874 Soldaten. 1885: 6785 Einwohner, 1925: 7364 Einwohner und 1933 waren es 7625 Einwohner.
Das Crossener Piastenschloß wurde um 1600 auf den Grundmauern einer Burg aus der Mitte des 13. Jahrhunderts errichtet und diente über Jahrhunderte als Sitz brandenburgischer Fürstenwitwen. Es wurde, durch Kriegshandlungen 1945 zerstört, und ist bis auf den 2005 instandgesetzten Turm, eine Ruine. Crossen wurde Kreisstadt im Regierungsbezirk Küstrin, nachdem 1815 ihr Rang als Fürsttumshauptstadt verloren ging. Im 19. Jahrhundert blühte die Tuchfabrikation und der Weinbau, daneben wurde Fischerei und Schiffahrt betrieben.

Erst 1870 wurde Crossen mit der Strecke nach Guben an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der späte Anschluß an das Bahnnetz, zumal an eine Nebenstrecke, hatte negative Folgen für die Entwicklung der Stadt.
Mit der Industrialisierung begann das Ende der Tuchmacher - Handwerksbetriebe. Es kamen dann einige Metallbetriebe hinzu, wie die Seelersche Maschinenbaufabrik, die Metallwarenfabrik von Butting u.a., jedoch blieb die Stadt bis ins 20. Jahrhundert eine Handwerker-und Beamtenstadt.

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Der Weinanbau begann bereits um 1150. In der 2.Hälfte des 19. Jahrhunderts gab es etwa 150 Weinbergsbesitzer vor allem an der "Bergseite". Zur Förderung des Obst-und Weinanbaus wurde 1891 die Crossener Wein-und Obstbauschule eröffnet. Schüler aus Brandenburg erhielten hier kostenlose theoretische und praktische Unterweisungen.

Es wurde bis 1944 vor allem weißer und roter Schönedel, Sylvaner, Riesling und Traminer angebaut. Der Wein wurde in zahlreichen Weinlokalen der Stadt ausgeschenkt. Zuletzt hatte der Weinanbau keine gewerbliche Bedeutung mehr, er war nur noch eine Liebhaberei einzelner Enthusiasten.

Die Crossener Lateinschule wird erstmals 1527 erwähnt. Später war sie die höhere Bürgerschule und dann wurde sie Gymnasium mit den ersten Abiturienten im Jahre 1923.
Altstadt


Blick von der Bergseite

auf die Altstadt

mit der St. Marienkirche

(Postkarte ca 1900)


Zwischen 1920 und 1925 wurde die Stadt an das elektrische Stromnetz angeschlossen.

1913 hatte Crossen ca. 7400 Einwohner. Das Handwerk war damals stark vertreten, denn es gab
   •  42 Schuhmacher,
   •  42 Schneider und 31 Schneiderinnen,
   •  14 Maler und
   •  16 Fleischer in der Stadt.
Seinen Durst konnte man in 33 Gast-und Schankwirtschaften stillen.
Luftaufnahme






Luftbild von 1931.

1. Neumarkt
2. Münchenstraße
3. Glogauer Straße
4. Elisenbrücke
5. Roßstraße
6. St. Marienkirche
7. Markt
8. Rathaus
9. Schule
10. Oderbrücke
11. St. Andreas-Bergkirche
12. Landratsamt
13. Bergstraße
14. Bismarckstraße

Hochwasser
Hochwasser
Bei Fluß-Hochwasser werden von alters her bis in die Gegenwart die tiefer gelegenen Teile der Altstadt überflutet.

Links: Die Bewohner der Steintorstraße erreichen im Juli 1903 ihre Häuser nur auf Stegen oder mit dem Kahn.

Daneben: Anwohner der gleichen Straße (jetzt Uliza Pocztowa) schützen ihre Häuser mit Sandsäcken im Mai 2010.

Rathaus Markt
Rathaus und Marktbrunnen vor 1945 Marktplatz mit St. Marienkirche, Postkarte ca 1910
Oderbrücke ehemAltstadt
Berglehne und Oderbrücke, Postkarte ca 1910 Blick über die Oder auf die Altstadt, Foto 1998
Die deutsche Zeit endete im 2. Weltkrieg mit dem Einmarsch der Sowjetischen Armee im Februar 1945. Die Deutsche Wehrmacht hatte Mitte Februar die Stahl-Brücke über die Oder gesprengt. Ansonsten hatte die Stadt den Krieg, bis auf kleinere Schäden, vollkommen unversehrt überstanden.
Nur wenige Deutsche waren in der Stadt zurückgeblieben als die Russen immer näher kamen. Sie wurden Zeugen, wie die Soldateska Haus für Haus der Innenstadt mit Flammenwerfern in Brand setzte. Es gibt dafür keinen plausiblen Grund, denn Kampfhandlungen gab es nichtmehr.

Das Ergebnis war, das die gesamte Altstadt, alle Häuser um den Marktplatz, das Schloß, das Rathaus... in Schutt und Asche gelegt wurden. Verschont wurden nur die St. Marienkirche, das Gymnasium, Teile der Steinstraße und angrenzende Häuser.

Einige geflohene Einwohner kehrten danach zurück aber bis 1947 wurden alle Deutschen vertrieben. Es wurden Ausgewiesene aus den von der Sowjetunion annexierten ostpolnischen Gebieten und Familien aus Zentralpolen angesiedelt. Seitdem heißt die Stadt "Krosno Odrzanskie" und gehört zu Polen.
Die Crossener Altstadt wurde nicht wieder aufgebaut. Die Bautätigkeit der Polen erstreckte sich hauptsächlich auf die gegenüber liegende Bergseite.

Hochwasser
Hochwasser
Die evangelische St. Marienkirche (jetzt katholische St. Hedwigs-Kirche) hat den Krieg überstanden. Die Häuser, die sie umgaben wurden 1945 zerstört. Jetzt sind dort nur noch unbebaute Flächen.
Links: Die St. Marienkirche, rechts daneben die Einmündung der Steintorstraße (jetzt Uliza Pozctowa).
Rechts: Vor der Marienkirche ist jetzt ein unbebauter parkähnlicher Platz (Heilige-Hedwig-Platz) mit einem Denkmal aus den 1960er Jahren, das der ”Rückkehr der Stadt in das Mutterland“ gewidmet ist. Früher war hier das Stadtzentrum und der Marktplatz.
Fotos Oktober 2003.

  • Das heutige Crossen/Oder - immer eine Reise wert

Das Zentrum von Crossen (Oder) - der Markt und seine Nebenstraßen hätten heute einen Ensemble-Denkmalschutz verdient - aber das gibt es nicht mehr. Angehörige der Roten Armee haben es, wie Augenzeugen berichteten, mutwillig niedergebrannt, als sie Mitte Februar 1945 die kaum beschädigte Innenstadt besetzten. Nur weniges, u.a. die Kirchen und Schulen, ließen sie unangetastet. Crossen erlebte in seiner langen Geschichte mehrere Brandkatastrophen. Immer wurde die zerstörte Stadt wieder von ihren Einwohnern aufgebaut. Leider kam nach 1945 von den neu angesiedelten polnischen Bürgern kein Wiederaufbau der historischen Altstadt in Gang. Trotzdem ist die Stadt an der Bobermündung eine Reise wert.
Ein steil 40 m ansteigender Berghang unmittelbar am Nordufer und eine ähnliche Höhenstufe ein paar Kilometer südlich davon (die Rusdorfer Berge) rahmen hier das Urstromtal hervorragend ein. Das ist in jeder Jahreszeit eine Landschaft mit großem Reiz.
Der Autofahrer erreicht Crossen rasch von Frankfurt/Oder oder Guben. Wer sich auf den Weg macht, sollte sich bewußt sein, daß er ins schlesische Brandenburg fährt. Crossen, Züllichau und Umgebung waren im Mittelalter Teil eines Piasten-Herzogtums. Die Hohenzollern erwarben das Gebiet 1482 durch Krieg und Erbschafts-Kompromiß-Vertrag. Fortan fühlten sich die Einwohner der Städte und Dörfer als Märker und Preußen. Doch insbesondere die Landbevölkerung blieb bis zur Vertreibung 1945 bei ihrer schlesisch gefärbten Mundart. Auch ein starker kultureller Wind wehte stets aus Südosten.
Der Autofahrer parkt am besten auf dem einstigen großen Marktplatz. Der Busbahnhof liegt nur wenige Schritte entfernt. Der Besucher schaut direkt auf die mächtige frühere St.-Marien-Kirche. Bis 1945 überragte nur der barocke Turm die recht steilen Dächer der nach dem Großfeuer von 1708 mit einheitlich hohen Fensterreihen und Traufen erbauten Geschäfts- und Wohnhäuser.
Crs aus der Luft
Bildmitte: Glogauer Str. bis zum Markt
     Rechts: der Neumarkt
Jetzt bestimmt dagegen das Bild das gesamte einst gotische, nach 1708 barock gestaltete Gotteshaus, das die polnischen Katholiken der Heiligen Hedwig weihten. Damit fanden sie Verständnis bei den ehemaligen deutschen Einwohnern. Auch diese sahen die bayerische Grafentochter, die jung Schlesiens Herzog Heinrich I. den Bärtigen, heiratete, als die bedeutendste geschichtliche Persönlichkeit des Ortes an. Sie weilte mehrfach mit ihrem Gatten im damals wasserumgebenen Piastenschloß. Sie erhielt hier als Witwe 1241 die Nachricht vom Tod ihres Sohnes in der Mongolenschlacht bei Liegnitz-Wahlstatt.
Wer in Crossen aufwuchs oder auch nur zeitweilig lebte, verfiel offensichtlich dem Fluidum des Ortes und blieb ihm bis zum Lebensende verbunden. Das fühlt der Besucher, wenn er beim Rundgang über das Pflaster aus schlesischem Granit stapft, das etwa seit 1900 in den Straßen der Altstadt liegt. Der Millionär Schaede, der den größten Industriebetrieb (ZEMAG) der sächsischen Stadt Zeitz schuf, schenkte es seinem Geburtsort, indem er ihm zwei Drittel seines Vermögens vermachte.
Von gleicher Heimattreue erzählt dem Wanderer der stets sichtbar bleibende Kirchturm. Als sein Vorgänger aus Holz 1886 von einem Orkan umgeweht wurde, fertigte der damalige Leipziger Stadtbaumeister Hugo Licht kostenlos die Pläne für den kupferverkleideten Neubau.

Elisenbrücke
Elisenbrücke - Glogauer Str.
     Im Hintergrund: die Marienkirche
Weiter als bis zur Elisenbrücke über den breiten Stadtgraben am Südrand der Altstadt braucht man nicht zu gehen. Jenseits davon gibt es an den Ausfallstraßen nach Grünberg und Guben kaum Sehenswertes. Das Hospital St. Georg verschwand Anfang der 1980erJahre. Am Höhenrand gut 2 km entfernt verläuft die Leipzig-Cottbus-Posener Bahn. Dort gelangt man auch zum Bahnhof. Etwas weiter in Richtung Guben liegt jetzt Crossens Industrieviertel mit dem Hartfaserplattenwerk an der Schwedenschanze.

Es empfiehlt sich also, kehrt zu machen und östlich parallel zur Verkehrsachse wieder der Hauptkirche zuzustreben. Dabei grüßt in der ulica Walki Modych (Münchenstraße) nahe dem Postamt an einer Seite eine erhaltene kurze ganz schlichte Gebäudezeile, ein Beispiel der Alt-Crossener Nebenstraßen-Gestaltung.
Ostwärts der Marien- bzw. Hedwigskirche, die innen polnische Künstler farbenprächtig neu ausgestaltet haben (Barockstil von 1975), verdient der Schulkomplex Beachtung. Hier lernten u.a. fürs Leben der Dichter Alfred Henschke. genannt Klabund, der Philosoph und Schriftsteller Rudolf Pannwitz, der Mexiko-Forscher Eduard Seler, der Reichstagsabgeordnete der Hitler-Partei und begabte Verseschmied Herybert Menzel sowie eine ganze Reihe von Professoren, die in den alten und neuen Bundesländern wirkten. Eine Klabund-Büste entfernten 1934 die Crossener Nationalsozialisten aus der Aula des Gymnasiums. Sie mochten den Apothekersohn und romantischen Expressionisten nicht, der seine Heimatstadt in seinen Werken oft erwähnte und ihr die schöne Ode "Wo der Bober in die Oder. wo die Zeit mündet in die Ewigkeit..." widmete.

Gleich hinter dem Gymnasium liegt das Schloßgebiet. Die zwischen Wällen einen Hof im Rechteck umgebenden Flügel gingen 1945 wie die übrige Stadt in Flammen auf. Die polnischen Kommunalpolitiker haben die Außenmauern stehen lassen. Sie würden den Wiederaufbau der geschichtsträchtigen Ruine, die allerdings kein Überbleibsel eines Baukunstwerkes ist, gern sehen.
Doch bisher gelang nur die Restaurierung des Torturms, in dem ein lokales Museum eingerichtet wurde, und unmittelbar angrenzender Bauteile. Es fehlten die Geldmittel dafür, den großen Rest, der nach der Piastenzeit als kurfürstlich-königliches Amt, als Kaserne, als Behördenhaus und auch zu Wohnzwecken diente, wieder herzurichten und einem sinnvollen Zweck zuzuführen.
Am Rande des Busbahnhofs entlang strebt der Besucher der Oder zu. Er erblickt dabei kubisch befestigte Reste der nördlichen Stadtmauer, die bis 1945 zwischen Häuserzeilen und Höfen versteckt waren. Die Inschrift einer kleinen Anlage erinnert daran, daß die Händler- und Handwerkersiedlung zwischen dem Schloß und dem Fischerkietz um 1232 Stadtrecht erhielt. Ein Spaziergang auf dem befestigten Weg längs des Odersüdufers gewährt freien Blick auf die historischen Rebenhänge (später Obstgärten) jenseits des Stromes, auf die Villen der Gründerzeit, auf eine erhaltene der einst beliebten Berggaststätten (jetzt Kulturhaus) und auf das Wehrmacht-Offizierskasino, das das polnische Heer nutzt.
Schloß
Das Schloß
  leider durch das Gymnasium im Vordergrund etwas verdeckt
Westlich der Oderbrücke kommt am Nordufer die Andreaskirche deutlich ins Blickfeld. Sie ist das älteste Gotteshaus der Stadt. Schon im I2. Jahrhundert setzten die damaligen Fischerfamilien beim Kirchgang zu ihr über. Beim letzten Neubau um 1827 mischte kein geringerer als Karl Friedrich Schinkel mit, indem er - als Genehmigungsbehörde - den Entwurf des beauftragten Baumeisters veränderte und so für eindrucksvolle neogotische Formen sorgte.
Andreaskirche
Andreaskirche
Nun ist ein Gang über die Oderbrücke fällig. Von der Nordrampe geht es ein Stückchen jene Straße hinauf, die König Friedrich II. anlegen ließ, damit seiner Artillerie gefahrlos hinunter zur Oder Richtung Schlesien rollen konnte.

Von dem jetzt nur für den Anliegerverkehr erlaubten Verkehrsweg zweigt rechts der Weg in den Stadtpark der polnischen Bürger ab.
Bobermündung
.. wo der Bober in die Oder mündet!
Dort steigen wir an der Freilichtbühne vorbei steil auf genauso wie es die deutschen Grabstätten im Laufe des 19. Jahrhunderts machten.
An der Hangkante des ehemaligen Bergfriedhofs verläuft Richtung Offizierskasino eine Promenade. Von ihr aus schweift der Blick über den Strom, den Rest der Altstadt, die weiten grünen Auen, die sie umgeben. bis hin zu den Hügeln Niederschlesiens, in jeder Jahreszeit ein herrliches Bild!

Zur Abrundung des Eindrucks vom heutigen Crossen geht es nordwärts weiter durch das Parkwäldchen, in dem irgendwo ungekennzeichnet die Asche Klabunds ruht, zur Hauptstraße der polnischen Stadt auf der Höhe. Hier haben sich die nach dem Krieg neu angesiedelten Polen neben den Wehrmacht-Kasernen mit mehrgeschossigen Bauten ihr Wohn- und Geschäftsviertel geschaffen.

Denen, die bis zur Rückkehr zu Auto oder Busbahnhof noch Zeit und "Fußkraft" haben, sei das Aufsuchen weiterer Aussichtspunkte (auch mit Pkw anfahrbar) auf den Oderhöhen bis Merzdorf (Marcinowice) im Westen und Goskar (Gostchorze) im Osten angeraten. Sie können dabei hinunter auf die Reste des Fischerkietzes, die alte und die neue Bobermündung schauen und sich der Anmut der Landschaft "an der Grenze Schlesiens und der Mark" (Klabund-Wort) erfreuen.
  Änd 07.08.2017
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